Abends ist sie da, die Quittung, wenn man sich tagsüber zu wenig oder gar ungeschützt der prallen Sonne ausgesetzt hat. Experimente an der Haut sind in diesem Fall absolut tabu. Also Finger weg von den gereizten, geröteten und schmerzhaften Hautstellen! Lieber auf diese einfachen und hilfreichen SOS-Tipps setzen und schon bald eine echte Erleichterung verspüren.
Kühlen, aber richtig
Der erste Gedanke dreht sich um das Ice Pack. Falsch! Bevor man sich die gefrorene Erbsenpackung aus dem Gefrierfach schnappt, setze auf ein mit kühlem Wasser getunktes Handtuch und lege es auf die betroffenen Stellen auf. Alternativ empfehlen wir den Sprung unter die Dusche, aber bitte nicht auf ganz kalt stellen, sondern lauwarm – also etwa 25 Grad. Verwende, wenn überhaupt nötig, ein After-Sun-Duschprodukt oder ein mildes Duschgel mit neutralem pH-Wert. Denn parfümierte Duschgels können eine zusätzliche Hautirritation auslösen. Außerdem sollte man wissen, dass Wasser der Haut Feuchtigkeit entzieht. Daher empfehlen wir, danach unbedingt vorsichtig ein After-Sun-Gel oder Aloe vera aufzutragen.
Aloe vera, der Allrounder
Die allseits beliebte Zimmerpflanze zählt zu den Liliengewächsen und gilt als äußerst robust. In der Verwendung am Körper wird sie vielfältig eingesetzt. Die fleischigen und stacheligen Blätter der Wüstenlilie speichern Feuchtigkeit, da sie monatelang ohne Wasser auskommen können. Gönne dir den natürlichen Feuchtigkeitsboost, denn Aloe vera wirkt ebenso sofort kühlend, beruhigend, reizlindernd und antiviral und ist in den meisten After-Sun-Produkten im Handel enthalten.
Heilerde als Erste-Hilfe-Held
Zuerst das Wichtigste: Heilerde ist im Drogeriemarkt oder in der Apotheke erhältlich. Sie wirkt, wie die Aloe vera, beruhigend, dämpft den Schmerz und versorgt die Haut zusätzlich mit wichtigen Spurenelementen und Mineralstoffen. Diese braucht sie zur Regeneration und Reparatur der Hautzellen.
Und so verwendet man sie: Die Heilerde mit etwas (kühlem) Wasser anrühren, bis eine Paste entsteht und diese messerdick auftragen. Wenn der Kühleffekt vergangen ist und die Masse leicht eingetrocknet ist, sanft von der Haut entfernen.
Kokosöl riecht nicht nur nach Sommer
Eine Extra-Portion Laurinsäure klingt gut? Ist es auch. Sie spendet massenhaft Feuchtigkeit und unterstützt durch die entzündungshemmende Wirkung sowie zahlreiche Nährstoffe den Heilungsprozess der sonnengeschädigten Hautpartien. Kokosöl ist Bestandteil in einigen After-Sun-Produkten, aber auch pur einsetzbar. Seine Vorteile: massiv feuchtigkeitsspendend, regenerierend, zieht schnell ein und verstopft die Poren nicht. Zudem sorgt es für ein geschmeidiges Hautgefühl.
Teebeutel – ausnahmsweise gekühlt
Wer gerne Tee trinkt, ist hier klar im Vorteil. Vor allem Schwarztee, aber auch Kamillentee wirken schmerzstillend. Sie kühlen und pflegen sonnenstrapazierte Haut. Im Kühlschrank gekühlt tragen sie noch intensiver zur Linderung bei. Einfach auf die betroffenen Stellen auflegen und warten, bis sie warm sind. Diese Zeit reicht, damit die Nährstoffe Ihre Wirkung entfalten.
Achtung bei Blasen!
Bei schweren Sonnenbränden mit Blasenbildung ist äußerste Vorsicht geboten. Im ersten Schritt helfen entzündungshemmende Schmerzmittel. Bitte nicht herumdoktern, sondern so bald als möglich einen Arzt aufsuchen. Dieser wird vermutlich eine kortisonhaltige Creme verschreiben. Grundsätzlich rechnet man mit dem Abklingen und Abheilen des Sonnenbrandes nach etwa ein bis zwei Wochen.
Generell ist ein Sonnenbrand ein Aufschrei der Haut und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die Haut merkt sich jeden Sonnenbrand, dies führt zur verfrühten Hautalterung – also Faltenbildung, Austrocknung und Pigmentflecken – und das Hautkrebsrisiko steigt.
Als ob ein Sonnenbrand nicht schon genug wäre, können auch noch andere Symptome auftreten. Wenn sich Kopfweh, Übelkeit oder Schwindel dazugesellen, lautet die wahrscheinlichste Diagnose Hitzeschlag oder Sonnenstich. Auch hier ist es durchaus ratsam, einen Arzt aufzusuchen.
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